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Wie sicher und rentabel kann man Geld in Staatsanleihen anlegen?

Wenn Staaten etwas fremd finanzieren müssen, geben sie Staatsanleihen heraus, die über den Wertpapierhandel erworben werden können. Das daraus eingenommene Geld fliesst in die Finanzierung. Die Anleger profitieren von Zinssätzen und unter Umständen steigenden Kursen. Aber für wen sind solche Obligationen attraktiv?

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Symbolbild © golfcphoto / iStock / Getty Images Plus

Staatsanleihen gehören zur Klasse der Obligationen. Obligationen sind Schuldscheine, die von Herausgebern (Emittenten) auf den Markt gebracht werden. Diese Emittenten können neben Staaten auch Gemeinden, Kantone, Organisationen und Unternehmen sein.

Schweizer Staatsanleihen gelten als sicher, aber wenig rentabel

In Schweizer Staatsanleihen wird besonders gerne investiert, wenn etwa in der EU eine Krise vorherrscht, wie aktuell die europaweite Finanzkrise. Denn da die Wirtschaftslage und die Währung in der Schweiz als sehr stabil gelten, sehen Anleger die Schweizer Staatsanleihen trotzdem noch als sicheres Investment an.

Der Nachteil von Schweizer Staatsanleihen ist dafür, dass ihre Zinssätze momentan auf einem relativ geringen Niveau stehen. Wer Sicherheit vor Rentabilität stellt, ist mit Staatsanleihen aus der Schweiz somit gut beraten.

Bis zur Finanzkrise galten Staatsanleihen übrigens grundsätzlich als extrem sichere Anlageklasse, weil die Staaten selbst für die Rückzahlung der aufgenommenen Gelder hafteten. Dieses Image hat sich massiv geändert, da im Laufe der Krise auch Staaten zahlungsunfähig wurden und eine Rückzahlung der Staatsanleihen nicht immer im vollen Umfang gewährleistet war.

Ratingagentur bewertet aktuelle Sicherheit von Staatsanleihen

Bevor Sie in Staatsanleihen investieren, sollten Sie sich genau informieren, wie sicher diese sind. Zwar gibt es für Staatsanleihen von weniger kreditwürdigen Nationen höhere Zinsen, dafür ist das Ausfallrisiko aber auch deutlich höher.

Zur besseren Einordnung der aktuellen Verhältnisse bewerten Ratingagenturen regelmässig die Kreditwürdigkeit vieler Länder. Vor dem Kauf von Staatsanleihen informieren Sie sich darum am besten bei Ihrem Bank- oder Anlageberater über die Einstufung des gewünschten Landes.

Staatsanleihen oft mit langen Laufzeiten und Kursschwankungen

Die Laufzeiten von Staatsanleihen können bis zu 30 Jahre betragen, was bedeutet, dass der Anleger zum festgelegten Stichtag (Laufzeitende) den garantierten Anlagewert zurück erhält. Zudem bekommt er über die Gesamtlaufzeit den entsprechenden jährlichen Zinssatz. Da das Risiko eines Zahlungsausfalls mit längerer Laufzeit steigt, sind hier die Zinsen höher als bei Staatsanleihen mit kürzerer.

Gehandelt werden Staatsanleihen in der Regeln an der Börse und sie können zu den Börsenzeiten gekauft oder abgestossen werden. Dadurch unterliegen Staatsanleihen Kursschwankungen, die beim Kaufen berücksichtigt werden müssen.

Wie sicher sind Unternehmensanleihen?

Auch Unternehmen können Anleihen herausgeben, um sich finanzielle Mittel zu beschaffen. Die Sicherheit einer Unternehmensanleihe ist abhängig vom Unternehmen selbst, von der jeweiligen Branchenentwicklung und von der gesamtwirtschaftlichen Lage.

Bevor in Unternehmensanleihen investiert wird, sollte der Anbieter genau analysiert werden. Branchendienste und Banken können hierbei behilflich sein. Bedenken Sie auch, dass eine Anleihe Sie im Gegensatz zu einer Aktie nicht am Unternehmen beteiligt. Als Aktionär haben Sie auf der Hauptversammlung ein Stimm- und somit ein Mitspracherecht. Das haben Inhaber von Unternehmensanleihen nicht.

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