Finanzen

Was tun, wenn Sie auf eine Überschuldung zusteuern?

Nach dem ungeplanten Besuch beim Zahnarzt winkt eine hohe Rechnung. Das Auto geht plötzlich kaputt und muss teuer repariert werden. Und dann erhöht Ihr Vermieter auch noch die Miete. Eine Überschuldung muss nicht immer lebensverändernde Ursachen wie einen Jobverlust haben. Die Verschuldung kann auch eher schleichend vor sich gehen. Und irgendwann kommen die Mahnungen ins Haus und Sie wissen nicht mehr, wie Sie Ihre Schulden bezahlen sollen.

Überschueldung in Sicht?
Überschueldung in Sicht? © Nuthawut Somsuk / iStock / Getty Images Plus

Wenn Sie auf eine Überschuldung zusteuern, oder bereits überschuldet sind, sollten Sie möglichst schnell etwas unternehmen. Ansonsten häufen sich die Schulden immer weiter an. Und je mehr Zeit vergeht, desto schwieriger kommen Sie aus der Verschuldung wieder heraus.

Die Folgen einer langfristigen Überschuldung sind verheerend

Können Sie Ihre Schulden nicht vollständig zurückzahlen, potenzieren sich diese im Laufe der Zeit. Mit jeder Mahnung und Betreibung kommen weitere Kosten auf Sie zu. Dadurch wird die Überschuldung von alleine immer grösser. Im schlimmsten Fall droht Ihnen dann eine völlige Zahlungsunfähigkeit.

Um Ihre Schulden zu begleichen, können dann Ihre Wertgegenstände gepfändet werden. Reicht das nicht aus, ist auch eine Lohnpfändung möglich. Ihnen werden dann nur noch die nötigsten Einnahmen gelassen. Das bedeutet für Sie am Existenzminimum zu leben, bis das Betreibungsamt sämtliche Forderungen beglichen hat.

So können Sie eine Überschuldung abwenden

Um Ihre Schulden zu reduzieren oder nicht weitere anzuhäufen, sollten Sie erst genau wissen, wofür Sie Ihr Geld ausgeben. Dazu erstellen Sie am besten ein Haushaltsbudget. Listen Sie dafür Ihre regulären monatlichen Einnahmen und Ausgaben auf. Wenn Sie dabei unsicher sind, finden Sie hier einige Anhaltspunkte: «Wie Sie ein Haushaltsbudget erstellen und wo es Vorlagen gibt»

Was nach der Berechnung auf Seite der Einnahmen übrigbleibt, können Sie zum Abtragen Ihrer Schulden nutzen.

Das reicht vielleicht nicht aus, um alle offenen Rechnungen zu bezahlen und Ihre monatlichen Verpflichtungen durch Kredite oder andere Abzahlungen zu leisten. In diesem Fall sollten Sie versuchen, Ihre Einnahmen zu erhöhen oder die Ausgaben zu verringern. Können Sie beispielsweise bei einem oder sogar mehreren Posten in Ihrem Haushaltsbudget künftig Geld einsparen? Oder wäre es möglich Ihr Arbeitspensum aufzustocken, um mehr Geld reinzuholen?

Im besten Fall können Sie auch mit einigen Ihrer Gläubiger sprechen und eine verzögerte Bezahlung vereinbaren – zumindest bis Sie andere Schulden abgetragen haben und dadurch weniger Druck auf Ihrem monatlichen Budget lastet. Längst nicht jeder wird sich allerdings darauf einlassen, denn schliesslich werden die ausstehenden Beträge benötigt, um die Kosten des Gläubigers zu decken.

Wenn das alles nichts bringt, oder es Ihnen zu viel ist, müssen Sie Ihre Schulden aber nicht unbedingt alleine durchstehen. Sie können sich bei diversen Stellen Hilfe holen, um die Überschuldung in den Griff zu bekommen.

Schuldenberatungen helfen Ihnen dabei, finanzielle Probleme zu bewältigen

Sie haben das Gefühl immer weiter in die Verschuldung zu geraten, ohne wirkliche Perspektive für einen Ausweg. Oder Ihre Lebenssituation hat sich so verändert, dass Sie deshalb Angst haben, in eine Überschuldung zu geraten.

In solchen und anderen Fällen helfen Ihnen Schuldenberatungen weiter. In jedem Kanton gibt es dafür Stellen, die Sie kostenlos beraten. Eine Übersicht finden Sie unter schulden.ch.

Die Caritas setzt sich zudem schweizweit für die Schuldenberatung ein. Wertvolle Tipps zur Bewältigung oder Vermeidung von Schulden, eine telefonische Beratung sowie einen Wegweiser zur passenden Beratungsstelle finden Sie hier.

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