Welches Darlehen ist das Richtige für mich?
Wer in der Schweiz einen Kredit aufnehmen möchte, sollte sich genügend Zeit lassen die verschiedenen Angebote miteinander zu vergleichen. Je nach Laufzeit, Bonität und Höhe des Kredits, kann der Zinssatz unterschiedlich ausfallen. Hinzu kommen zusätzliche Gebühren, wie beispielsweise für die Kontoführung und Beratungsgespräch oder auch Gebühren für die Erneuerung oder Verlängerung des Kredites. Ausserdem kann es sein, dass eine Bank «Strafzahlungen» verlangt, wenn Sie mit den Raten in Verzug geraten. Lesen Sie vor dem Unterzeichnen den Vertrag genau durch und beachten Sie die Geschäftsbedingungen und das Kleingedruckte.

Wenn Sie verschiedenen Kredit-Anbieter miteinander vergleichen, sollten Sie immer auf den effektiven Jahreszins achten: hier sehen Sie wie hoch die Belastung tatsächlich ist. Der Nominalzins zeigt ausschliesslich den reinen Zinssatz und gibt nicht die effektiven Kosten wieder. Somit lohnt sich ein zweiter Blick, gerade wenn Institute mit einem vermeintlich niedrigen Zinssatz werben.
Was gibt es bei einem Privatkredit alles zu beachten
Ein Privatkredit verschafft Ihnen die Möglichkeit, unvorhergesehene Ausgaben oder Anschaffungen zu tätigen. Da die Zinskosten bis zu 15 Prozent betragen können, lohnt es sich die Kosten im vornherein abzuklären und zu vergleichen. Die meisten Bankinstitute bieten einen unverbindlichen Kreditrechner an, bei dem Sie über die Höhe des Kredits und die Laufzeit die Kosten berechnen können.
Ein Privatkredit, in der Schweiz häufig auch Klein- oder Konsumkredit genannt, ist ein Darlehen, dass nicht durch hinterlegte Sicherheiten gedeckt ist. Da es für die Bank keine Sicherheiten gibt, wie Vermögen oder Immobilien, sind die Zinssätze verhältnismässig hoch. Der Höchstzinssatz soll in der Regel 15 Prozent nicht überschreiten, so das Bundesgesetz über den Privatkredit.
Meist muss ein Kleinkredit innerhalb von 12 bis maximal 60 Monaten getilgt werden. Die Kreditgeber sind ausserdem verpflichtet sämtliche Kreditanträge der Zentralstelle für Kreditinformation (ZEK) zu melden. So soll eine Mehrfachverschuldung verhindert werden.
Vermeiden Sie ein «Leben auf Pump»
Ein Darlehen aufzunehmen sollten Sie nicht auf die leichte Schulter nehmen. Das «Leben auf Pump» wird immer beliebter und teils unseriöse Anbieter locken mit vermeintlich schnellem Geld. Budgetberater raten generell davon ab für Ferien, neue Möbel oder teure Elektrogeräte einen Kleinkredit aufzunehmen. Da die Zinssätze zwischen 9 und 15 Prozent liegen, sollten Sie besser nach der alten Faustregel «Erst sparen, dann ausgeben» leben, denn Kleinkredite können schnell zu einer Schuldenfalle werden.
Ebenfalls wird davon abgeraten, Steuerschulden über einen Kredit zu tilgen. Mit einem Darlehen können Sie zwar Ihre Steuerschulden begleichen, halsen sich dann aber an einem neuen Ort Schulden auf, wodurch Sie schnell in eine Schuldenspirale rutschen können. Bei Steuerschulden sollten Sie bei der Steuerbehörde eine Ratenzahlung beantragen. Diese wird im Normalfall unkompliziert bewilligt und die Verzugszinsen sind relativ tief.
Vor dem Kredit die Bonitätsprüfung
Als Bonität bezeichnet man die Fähigkeit und Bereitschaft eines Schuldners seine künftigen Zahlungsverpflichtungen vollständig und fristgerecht zu erfüllen. Banken gewähren nur Kredite an Kunden, die eine ausreichende Bonität nachweisen können. Dazu gehören die persönliche und die wirtschaftliche Kreditwürdigkeit.
Unter anderem fliessen das aktuelle Arbeitsverhältnis, der Lohn sowie das vergangene Zahlungsverhalten in die Prüfung ein. Ausserdem werden Wertpapiere oder Immobilieneigentum sowie eine Lebensversicherung berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung vergleicht die Bank Ihre Einnahmen und Ausgaben. Dabei werden auch die Lebensunterhaltskosten sowie Vermögen berücksichtigt. Aufgrund des unregelmässigen oder verhältnismässig geringen Einkommens, haben Studenten und Berufsanfänger kleinere Chancen an einen Kredit zu kommen.
Was Sie bei der Hausfinanzierung alles beachten müssen
Wenn Sie planen eine Immobilie zu erwerben, gilt die Faustregel, dass Sie rund 20 Prozent des Kaufpreises als Eigenkapital aufweisen können. Für den Rest des Kapitals stehen Ihnen unterschiedliche Finanzierungsmöglichkeiten zur Verfügung. Neben einem Bausparvertrag gibt es verschiedene Hypotheken-Modelle. Auch hier gilt es Angebote miteinander zu vergleichen. Nutzen Sie unverbindliche Beratungsgespräche um das richtige Angebot für Sie zu finden.
Die Baufinanzierung kann mit Hilfe eines Bausparvertrags erfolgen. Der Bausparplan läuft in zwei Phasen ab. In der Sparphase zahlen Sie über einen längeren Zeitraum einen festgeschriebenen Vertrag an. Anschliessend bekommt der Kreditnehmer zu einem festgeschriebenen Termin den Baukredit ausgezahlt.
Der Nachteil eines Bausparvertrags ist, dass das angesparte Vermögen sehr niedrig verzinst wird, im Vergleich zu anderen Anlagemöglichkeiten. Deshalb wird häufig geraten, einen Bausparvertrag nur als Teilfinanzierung zu nutzen. Ein weiterer Nachteil ist, dass der Kredit nach der Zuteilung sehr schnell zurückgezahlt werden muss. Somit fallen die Raten relativ hoch aus.
Andererseits bedeuten die festen Zinsen und Laufzeiten gute Planbarkeit und ein gewisses Mass an Sicherheit. Wie diehypothek.ch jedoch schreibt, ist der Bausparvertrag in sehr enge Strukturen gepresst, und lässt beispielsweise kaum eine vorgezogene Tilgung zu, wenn sich Ihre finanzielle Situation verbessert.
Welche Hypothek ist die richtige für mich?
Grundsätzlich gibt es drei verschiedene Formen der Hypothek: die Festhypotheken, die variable Hypothek und die Libor-Hypothek. Bevor Sie sich entscheiden sollten Sie sich unverbindliche Angebote von zwei bis drei Banken einholen. Informieren Sie diese aber, dass Sie weitere Offerten einholen.
Planungssicherheit durch eine Festhypothek
Die Festhypothek ist eine Art der Finanzierung mit einem unveränderlichen Zinssatz während der gesamten vereinbarten Laufzeit. Diese beträgt in der Regel zwischen einem und 15 Jahren. Der Vorteil der Festhypothek ist, dass der Kreditnehmer während der gesamten Laufzeit die Zinsbelastung im Voraus budgetieren kann. Beachten Sie, dass eine frühzeitige Kündigung teils hohe Gebühren mit sich bringt.
Eine Libor-Hypothek ist meist günstiger
Eine Libor-Hypothek, auch Flex-Hypothek genannt, verfügt über einen veränderlichen Zinssatz, der alle drei oder sechs Monate angepasst wird. Die Anpassung erfolgt auf Basis des Libor-Satzes. Der Londoner Interbanken-Angebotssatz (Libor) ist der Zinssatz den internationale Banken täglich festlegen. In der Regel fällt dieser Zinssatz tiefer aus, als bei einer Festhypothek. Hinzu kommt ein individueller Zuschlag, der abhängig ist von der Kreditwürdigkeit des Hypothekarnehmers und vom Objekt.
Ein Nachteil ist jedoch, dass der Zinssatz und somit die monatlichen Raten nicht absehbar sind und es für den Kreditnehmer schwieriger ist langfristig zu budgetieren. Es besteht jedoch die Möglichkeit, eine Zinsobergrenze als Absicherung festzulegen. Die Zinsabsicherung, auch Cap genannt, bringt jedoch weitere Kosten mit sich und lohnt meist nur bei grösseren Finanzierungen ab etwa zwei Millionen Franken. Auch bei kurzen Laufzeiten wird von einem Cap abgeraten da innert zwei bis drei Jahren keine grossen Zinsschwankungen zu erwarten sind.
Eine gute Möglichkeit ist nicht alles auf eine Karte zu setzen und bei der Baufinanzierung einen Teil als Festhypothek und einen anderen Teil als Libor-Hypothek aufzunehmen.
Eine variable Hypothek hat keine feste Laufzeit
Bei der variablen Hypothek wird meist keine feste Laufzeit vereinbart. Anstelle dessen gibt es eine Kündigungsfrist von drei oder sechs Monaten. Im Gegenzug zur Festhypothek wird auch kein fixer Zinssatz vereinbart. Dieser kann sich von Zeit zu Zeit ändern und wird durch an die allgemeine Zinsentwicklung beeinflusst. Er kann von der Bank bei Bedarf angepasst werden. In der Regel ist es möglich eine variable Hypothek in eine Fest- oder Libor-Hypothek umzuwandeln.
Ein Kredit- und Hypotheken-Vergleich lohnt sich also. Vergessen Sie nicht die weiteren Gebühren zu beachten. Nicht nur die Hypozinsen, sondern auch die Gebühren bei Abschluss, Änderung, Auflösung und so weiter sind bei vielen Banken unterschiedlich. Fragen Sie deshalb die Anbieter nach einer genauen Gebührenaufstellung.