Alles über Festhypotheken, Libor Hypothek und variable Hypotheken
Der Häuser- und Wohnungsmarkt boomt. Niedrige Zinsen locken immer mehr Käufer und die sogenannte „Betonrente“ ist eine lukrative Geldanlage. Die wenigsten Immobilieninteressenten verfügen jedoch über genügend Vermögen, um den Kaufpreis aus eigener Tasche zu bezahlen. Eine Fremdfinanzierung in Form einer Hypothek ist deshalb gängige Praxis. Um die geeignete Finanzierung zu finden sollte man im Vorfeld darüber informiert sein, welche Unterschiede es bei Festhypotheken, Libor Hypothek und variable Hypotheken gibt und was dabei zu beachten ist.

Festhypotheken
Bei Festhypotheken handelt es sich um einer Form der Finanzierung bei der über eine vertraglich vereinbarte Laufzeit ein fixer Zins festgelegt wird, der weder nach oben noch nach unten abweicht. In der Schweiz werden ¾ der Immobiliendarlehen über Festhypotheken finanziert. Nahezu alle Banken bieten Festhypoteken an. Die Laufzeit der Festhypotheken betragen in der Regel zwischen einem und zehn Jahren.
Festhypotheken sorgen für Planungssicherheit
Vorteile der Festhypotheken: Planungssicherheit, da die fixen Zinsen eine feste Kalkulation der monatlichen Belastung garantieren. Auch bei steigenden Marktzinsen bleiben die monatlichen Zahlungen konstant.
Nachteile der Festhypotheken: Bei vorzeitiger Auflösung der Festhypotheken, verlangen Banken eine Ablösesumme. Sie fällt dann an, wenn Sie beispielsweise die Bank wechseln oder Festhypotheken vorzeitig ablösen wollen. Ein weiterer Nachteil der Festhypotheken: Wenn die Zinsen innerhalb der Vertragslaufzeit fallen sollten, müssen Sie weiterhin den höheren Satz zahlen. Beachten Sie auch, dass nach Ende der Vertragslaufzeit ein neuer Zinssatz bestehen kann. Sind die Zinsen dann auf einem hohen Niveau kann dies Ihre bisherige Kalkulation aus den Angeln heben und Sie müssen mit einer höheren Belastung rechnen.
2. Variable Hypotheken im Blick
Hier wird im Gegensatz zu Festhypotheken kein fester Zinssatz vereinbart. Je nach Wirtschaftslage kann die Bank den Zins erhöhen oder verringern. Meist besteht bei der variablen Hypothek keine feste Laufzeit, sondern eine Kündigungsfrist von sechs Monaten.
Vorteil gegenüber Festhypotheken: Wechsel jederzeit möglich
Vorteile: Da keine feste Vertragslaufzeit besteht, können Sie jederzeit zu einer anderen Finanzierungsart wechseln. Eine Kündigung ist zudem, nach Ablauf der Frist, ohne Zusatzkosten möglich. Ausserdem profitieren Sie, wenn die Zinsen nach unten gesetzt werden.
Nachteile: Keine Planungssicherheit gegenüber Festhypotheken, da sich die Zinsen und somit die finanzielle Belastung ändern können. Zudem kann die Bank, ohne Angabe von Gründen, den Zins anheben. Es besteht die Gefahr, dass Banken frühzeitig auf drohende Zinssteigerungen reagieren und diese an ihre Kunden weitergeben.
LIBOR Hypothek im Überblick
Diese Form der Immobilienfinanzierung richtet sich am Geldmarkt und wird deshalb auch Geldmarkt-Hypothek genannt. Der sogeannten LIBOR (London Interbank Offered Rate) ist der Zinssatz den internationale Banken täglich festlegen und sich dafür untereinander Geld ausleihen. Bei der LIBOR-Hypothek schlagen Banken bis zu 1,5 Prozent auf den LIBOR-Zins drauf und stellen Kunden dafür die Finanzierungssumme zur Verfügung. Im Gegensatz zu Festhypotheken wird alle drei bis zwölf Monate der Zinssatz neu festgelegt. Es besteht meist eine feste Vertragslaufzeit für die Hypothek von zwei bis sechs Jahren.
Günstigere Konditionen wie bei Festhypotheken
Vorteile: Meistens günstigere Konditionen im Vergleich zu den anderen Hypothekenfinanzierungen. Die Zinsentwicklung ist äusserst transparent und sinkende Zinsen kommen dem Kunden direkt zu gute.
Nachteile: Es besteht im Rahmen der Vertragslaufzeit eine feste Bindung, die nur durch Zahlung einer Entschädigung vorzeitig aufgelöst werden kann. Bei steigenden Zinsen erhöht sich die Belastung.