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Immobiliencheck: Wohnung kaufen oder mieten - was ist besser?

Wohnung kaufen oder mieten? Der große Check: Vor- und Nachteile auf einen Blick. Wo die Unterschiede liegen und was Sie beachten sollten.

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Symbolbild © Andrii Yalanskyi / iStock / Getty Images Plus

Wer vor der Entscheidung steht „Wohnung kaufen oder mieten, sollte sich vorab darüber im Klaren sein, ob er die Finanzierung stemmen kann. Als Faustregel gilt, dass mindestens 20 Prozent des Kaufpreises mit Eigenkapital abgedeckt sein sollte. Zusätzlich zum Kaufpreis des Objekts müssen Notariats-, Umzugskosten, eventuelle Renovierungsarbeiten und Steuern auf die Finanzierungssumme hinzugerechnet werden.

Gemeinsam mit dem Finanzierungsberater sollte dann die monatliche Hypothekenbelastung errechnet werden. Stellen Sie einen Budgetplan auf und analysieren Sie genau, ob Sie diese Belastung dauerhaft tragen können.

Achtung! Beachten Sie bei der Frage „Wohnung kaufen oder mieten?“: Wohneigentümer können nicht wie bei einer Mietwohnung kurzfristig in ein anderes Objekt wechseln und die Mietbelastung mindern, wenn eine finanzielle Schräglage eintritt.

Deshalb vorher überlegen, was passiert, wenn der Hauptverdiener arbeitsunfähig, arbeitslos wird, in die Rente eintritt oder gar verstirbt. Diese Szenarien sollten im Vorfeld durchgespielt und unter Umständen entsprechende Vorsorgemaßnahmen getroffen werden wie Abschluss einer Arbeitsunfähigkeits- und/oder Lebensversicherung.

Bedenken Sie auch, dass momentan die Zinsen sehr günstig sind. Selbst bei einer Festzins-Hypothek kann es sein, dass nach Ende der Laufzeit eine erneute Finanzierung nur mit höheren Zinsen möglich ist. Mit einer steigenden finanziellen Belastung muss dann gerechnet werden.

Wohnung kaufen oder mieten? Stichwort: Stockwerkeigentum

Kurz zur Erklärung: Beim Stockwerkeigentum handelt sich um einen Miteigentum. Der Käufer einer Wohnung erwirbt einen Anteil am Gesamtgrundstück sowie am Gebäude. Dieser Anteil wird im Grundbuch eingetragen. Der Inhaber eines Stockwerkeigentums darf alle gemeinschaftlichen Bereiche des Gebäudes benutzen und hat das Recht aktiv an der Stockwerkeigentümer-Versammlung teilzunehmen. Stockwerkeigentum bedeutet jedoch auch, dass man an die Gemeinschaftsordnung gebunden ist und einen Anteil an den Kosten tragen muss, die durch Versicherungsprämien und Reparaturarbeiten entstehen. Weiterhin muss in einen Rücklagenfonds für Renovierungs- und Unterhaltungsarbeiten gezahlt werden.

Wohnen oder kaufen? Vor- und Nachteile sind vielschichtig.

Wohneigentümer müssen Rücklagen bilden für Instandsetzungsmaßnahmen wie Renovierungen und Schadensbehebungen. Mieter können hier auf den Vermieter zurückgreifen und werden nur selten zur Kasse gebeten.

Bedenken Sie, gerade bei Stockwerkeigentum, dass das soziale Umfeld wechseln kann. Wer zur Miete wohnt hat relativ einfach die Möglichkeit umzuziehen. Wohneigentümer müssen erst einen Käufer finden, der das Objekt zu einem adäquaten Preis erwirbt.

Wie bereits erwähnt, können Mieter schneller reagieren, wenn außergewöhnliche Finanzsituationen wie Arbeitslosigkeit etc. eintreten. Auch hier muss ein Wohneigentümer erst den Verkaufsprozess einleiten und wenn sich die Immobiliensituation verändert, kann es sein, dass niemand den entsprechenden Preis zahlt.

Nach Ablauf der Hypothek muss ein Wohneigentümer mit höheren Belastungen rechnen, wenn sich die Zinsen nach oben bewegen. Ein Mieter muss zwar Mieterhöhungen einkalkulieren, diese sind jedoch rechtlich verankert und dürfen festgelegte Grenzen nicht überschreiten.

Dies klingt alles ein wenig nach „Finger weg von Wohneigentum“. Doch es gibt auch interessante Vorteile, die Wohneigentümer genießen können.

Vor allem im Bereich Altersvorsorge sind Eigenheim und Stockwerkeigentum ganz oben angesiedelt. Nicht umsonst spricht man bei Immobilien von einer „Rente aus Stein“.

Wohnung kaufen oder mieten? Eine Frage der Zukunftsplanung

Die Frage „Wohnung kaufen oder mieten?“ ist auch abhängig von den persönlichen und finanziellen Planungen für die Zukunft. Wem es gelingt die Hypothek bis zum Renteneintritt vollständig abzulösen, hat im Alter keine Mietbelastungen für das Wohnen. Das ist ein ganz großer Vorteil. Während ein Mieter viele Jahre für die Überlassung eines Wohnraums zahlt, spart der Wohneigentümer mit Tilgung der Hypothek einen Vermögenswert an, den er entweder selbst nutzt oder veräußern kann. In Zeiten steigender Immobilienpreise eine lukrative Anlage und zudem noch ein Schutz vor Inflationsgefahren.

Zudem kann ein Wohneigentümer seine Umgebung weitestgehend selbst nach seinem Geschmack gestalten. Während ein Mieter Investitionen in Wohnung und Haus meist bei Auszug nicht erstattet bekommt, sind Verschönerungsarbeiten bei Wohneigentum bleibend und kommen ganz dem Eigentümer zu gute.

Auch die Planbarkeit ist ein Argument für Wohneigentum. Während ein Mieter immer damit rechnen muss, dass ein Vermieter Eigenbedarf geltend machen oder die Miete erhöhen kann, kann der Wohneigentümer langfristig planen und muss unter normalen Umständen mit keinem Umzug rechnen.

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