Finanzen

Wenn Kinder Schulden machen: Tipps gegen Geldfallen im Alltag

Kinder und Schulden ist ein Thema, das viele Eltern belastet. Wenn der Nachwuchs planlos Geld ausgibt und den Überblick verliert, schnappt viel zu oft schon in jungen Jahren die Schuldenfalle zu. Was können Eltern tun, damit Kinder verantwortungsvoll mit Geld umgehen? Und für welche Schulden müssen Eltern nicht aufkommen?

Schuldenfallen für Kinder
Schuldenfallen für Kinder © Fabio Principe / iStock / Getty Images Plus

Wenn es um Kinder und Schulden geht sind viele Eltern ratlos. Oft wird ihnen das Problem erst dann bewusst, wenn Mahnungen ins Haus flattern und die überhöhten Ausgaben der Kinder zur Schuldenfalle geworden sind.

Grundsätzlich sei gesagt: Kinder sollten den Umgang mit Geld schon von klein auf lernen. Verantwortungsvolles Wirtschaften und Finanzplanung sind keine Unterrichtsfächer in der Schule. Deshalb ist es Aufgabe der Eltern, das Thema Kinder und Schulden präventiv anzugehen. Am besten erklären und zeigen Sie Ihrem Kind schon früh, was es bedeutet mit Geld umzugehen. Verdeutlichen Sie Ihrem Kind, dass es nur das ausgeben kann, was ihm finanziell zur Verfügung steht. Dabei hilft, Kinder ab etwa dem sechsten Lebensjahr durch das Auszahlen von Sackgeld mit dem Ausgeben von Geld vertraut zu machen.

Kinder und Schulden: Klare Spielregeln festlegen

Erklären Sie, warum Schulden machen bei Freundinnen und Freunden tabu ist. Und achten Sie darauf, dass sich die Kinder nicht hinter Ihrem Rücken Geld bei Onkels, Tanten, Oma oder Opa besorgen. Klare Spielregeln sind die Grundvoraussetzungen, damit das Thema Kinder und Schulden pragmatisch angegangen werden kann.

Ehrlichkeit ist ein weiterer wichtiger Faktor, um Schulden bei Kindern zu verhindern. Vereinbaren Sie, welche Anschaffungen mit dem ausgezahlten Taschengeld getätigt und welche Ausgaben aus dem Budget der Eltern übernommen werden. Lasten Sie Ihrem Kind nicht zu viel auf. Schulutensilien, Kleidung und Lebensmittel sollten nicht aus dem Taschengeld-Etat bezahlt werden müssen. Vielmehr sollte das Sackgeld dazu dienen, um kleinere Wünsche zu erfüllen.

Finanzplan für Kinder hilft, Schulden zu vermeiden

Stellen Sie mit Ihrem Kind gemeinsam einen kleinen Finanzplan auf. Erklären Sie ihm, dass es grössere Anschaffungen tätigen kann, wenn Sparziele verfolgt werden und verdeutlichen Sie ihm, welche Konsequenzen Schulden auch schon für ein Kind haben können.

Tipp: Machen Sie Ihrem Kind klar, dass es sich bei finanziellen Schwierigkeiten und Fragen jederzeit an Sie wenden kann.

Schulden vorbeugen: Kinder vor Verträgen warnen

Warnen Sie Ihr Kind vor dem Abschluss von Verträgen. Grundsätzlich gilt: Bis zum 18. Geburtstag ist ein Vertrag nur gültig, wenn die Eltern zustimmen. Aber: Verträge mit kleinerem Geldvolumen sind dann rechtsverbindlich, wenn Jugendliche sie abschliessen und mit dem Sackgeld geleistet werden können.

Das Thema Kinder und Schulden wird oft mit hohen Handyrechnungen in Verbindung gebracht. Permanente Telefonate und ständige SMS treiben die Kosten in die Höhe. Prepaid-Handys eine gute Ausweichmöglichkeit, da kein Vertrag abgeschlossen werden muss und Telefonieren nur möglich ist, wenn Guthaben vorhanden ist. Aber: Eltern haften grundsätzlich nicht für die Handyschulden ihrer Kinder. Auch dann nicht, wenn sie dem Vertrag zugestimmt haben. Es sei denn, sie haben vertraglich eine solidarische Haftung akzeptiert.

Wichtig: Bezüglich Schulden ein Vorbild für Kinder sein

Gerade Kinder und Jugendliche benötigen Vorbilder. Es wird schwierig sein, dem Nachwuchs die Gefahren von Schulden zu vermitteln, wenn Eltern selbst die Finanzen nicht im Griff haben. Leben Sie vor, was Sie von Ihrem Kind verlangen und erklären Sie, was es bedeutet ein Haushalts-Budget zu verwalten.

Die grössten Schuldenfallen für Kinder

Handy: Kinder verlieren den Überblick über Telefonate und SMS. Mit der Rechnung kommt das böse Erwachen.

Spielzeug und Videospiele: Hier gilt es, dem Kind klar zu machen, dass nur soviel ausgegeben werden darf wie der Etat zulässt. Wer mehr Spiele haben möchte, muss, am besten gemeinsam mit den Eltern, einen Finanzplan aufstellen, der zeigt wie das klappen könnte.

Freunde: Kinder argumentieren nicht selten, dass Klassenkameraden viel mehr Geld zur Verfügung haben. Hier hilft es, zu erklären, was es bedeutet ein Budget zu haben, das abhängig ist von den Einnahmen der Eltern.

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