Wie hilft die Volatilität dabei, eine Geldanlage zu bewerten?
Die Volatilität einer Geldanlage gibt an, welchen Schwankungen diese unterliegt. Sie ermöglicht es dadurch, das Risiko eines Investments etwas besser einzuschätzen. Aber auch auf die mögliche Rendite weist die Volatilität hin.
Historische Volatilität gilt als Risikomass für Geldanlagen
Um aus der Volatilität das Risiko eines Investments abzuleiten, werden oft zurückliegende Kursschwankungen betrachtet. Diese historische Volatilität kann über verschiedene Zeiträume hinweg analysiert werden, wie etwa einen Monat, ein Quartal oder auch ein Jahr.
Als Ausgangspunkt dient der Wert einer Geldanlage über den beobachteten Zeitraum hinweg. Von dort aus werden die positiven wie auch negativen Abweichungen berechnet.
Angenommen, dabei kommt heraus, dass eine Aktie eine Volatilität von 10 Prozent hat. Dann schwankte ihr Wert im betrachteten Zeitraum von 90 Prozent bis 110 Prozent.
Je grösser die Volatilität ist, desto stärker sind also die Schwankungen – und umso höher können demnach die Verluste sein. Deshalb gelten Investments mit grosser Volatilität als besonders risikoreich. Gleichzeitig versprechen sie jedoch eine hohe mögliche Rendite. So haben etwa Aktien meist eine hohe und Obligationen eine eher niedrige Volatilität.
Beachten sollten Sie bei der historischen Volatilität jedoch, dass Sie davon aus nur bedingt auf die weitere Entwicklung einer Geldanlage schliessen können. Zwar gibt sie einen Hinweis darauf. Ein verlässliches Mass für die Zukunft kann die Volatilität aber nicht sein, da sie ausschliesslich auf vergangenen Werten beruht.
Implizite Volatilität gibt weitere Hinweise auf künftige Schwankungen
Während die historische Volatilität an vergangenen Daten gemessen wird, bezieht sich die implizite Volatilität auf künftige Schwankungen. Sie basiert auf Schätzungen und bezieht somit die voraussichtliche weitere Entwicklung des Marktes mit ein.
Deshalb gibt die implizite Volatilität zwar einen etwas besseren Ausblick auf die Entwicklung einer Geldanlage. Dafür verändert sie sich ständig, je nach aktueller Entwicklung des Marktes. Zudem geht die implizite Volatilität von den Erwartungen der Marktteilnehmer aus. Damit ist sie, ähnlich der historischen Volatilität, zwar ein nützlicher Wert, um Schwankungen in etwa zu prognostizieren. Eine verlässliche Aussage treffen können beide Werte jedoch nicht.
Volatilität bewertet Geldanlagen nur objektiv
Historische und implizite Volatilität geben Hinweise darauf, in welchen Ausmassen sich ein Investment künftig weiterentwickeln könnte. Während sie damit das mögliche Risiko und die Rendite eingrenzen, geben beide Werte keinen Hinweis darauf, in welche Richtung sich die Geldanlage entwickeln könnte.
Aus der Volatilität lässt sich demnach beispielsweise nicht ableiten, ob eine Aktie sich langfristig positiv oder negativ entwickelt. Die vergangenen oder prognostizierten Schwankungen zeigen nur, in welchem Umfang Veränderungen wahrscheinlich sind.