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Ein Versicherungsfall kann teuer werden

Vor jedem Abschluss einer Versicherung lohnt sich ein Blick in die Versicherungsbedingungen, um im Versicherungsfall nicht böse enttäuscht zu werden.

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Versicherungsfall © urbazon / E+

Ein Versicherungsfall kann teuer werden

Vor jedem Abschluss einer Versicherung lohnt sich ein Blick in die Versicherungsbedingungen, um im Versicherungsfall nicht böse enttäuscht zu werden. Denn oft ist genau dieser entstandene Schaden im Vertrag nicht aufgelistet. Wie im Versicherungsfall der KFZ-Versicherung Vaudoise. Einem Versicherungsnehmer wurde die Karosserie zerkratzt. Aber genau dieser teure Schaden war nicht aufgeführt. Der Kunde blieb auf den Kosten sitzen, da die Versicherung nicht bereit war, den Schaden zu übernehmen.

Um dennoch das Geld für den Schaden zu bekommen, sollten folgende Punkte beachtet werden.

Zuerst gilt es, sorgfältig die Versicherungsunterlagen zu prüfen und darüber nachdenken, ob die Forderungen berechtigt sind. Sind Sie im Recht, sollten Sie unverzüglich einen Brief mit der Bitte um Stellungnahme des Sachverhaltes per Einschreiben an den Versicherungsträger senden. Nachweise über den Schriftverkehr sollten Sie alle aufbewahren. Wird auf dem schriftlichen Weg keine Klärung erzielt, sollten Sie einen unabhängigen Ombudsmann kontaktieren. Sie können aber den Sachverhalt auch der Bundesanstalt Finanzdienstleistungsaufsicht Finma melden. Die Finma kann Einfluss darauf nehmen, Ihr Recht durchzusetzen. Wird auch hier keine Klärung erzielt, bleibt Ihnen noch die Möglichkeit, einen Anwalt zu kontaktieren.

Versicherungsfall: So bekommen Sie Ihr Geld zurück

Grundsätzlich sind folgende Regeln im Umgang mit einer Versicherung zu beachten:

Lesen Sie in jedem Fall das Kleingedruckte. Auch wenn es sehr mühsam ist und es sich um viele Seiten handelt. Hier können viele Fallstricke eingebaut sein. Möchten Sie beispielsweise eine Rechtschutzversicherung abschliessen, sollten Sie darauf achten, ob diese auch im Ausland gültig ist.

Achten Sie bei den Vertragsbestimmungen darauf, was bezahlt wird. Der Neuwert oder der Marktwert.

Kontaktieren Sie immer einen Versicherungsberater vor Ort und vermeiden Sie Versicherungsabschlüsse per Internet über eine Direktversicherung. Es ist immer besser, im Versicherungsfall einen persönlichen Ansprechpartner zu haben. In der Regel vertritt der Versicherungsverkäufer Ihre Interessen und kann Ihnen wertvolle Ratschläge im Umgang mit einem Versicherungsfall geben.

Wählen Sie wenn möglich eine Versicherung, die eine Genossenschaft ist. Ihr Jahresgewinn wird in Form einer Prämienreduktion den Versicherungsnehmern gutgeschrieben. Darüber hinaus sollten Sie vor Vertragsabschluss die Versicherungen und ihre Angebote untereinander vergleichen. Sinnvoll ist es auch, auf Kundenbewertungen zu achten, da es sich um Erfahrungsberichte handelt.

Überlegen Sie sich genau, welche Versicherung wirklich notwendig ist. Also welchen Schaden Sie finanziell nicht zahlen können. Existenzbedrohende Schäden sollten in jedem Fall versichert sein, kleine hingegen nicht. So kann es sein, dass man nach einem Einbruch oder Überschwemmung gänzlich ohne Hab und Gut dasteht, darum ist eine Hausratversicherung für die meisten Leute zwingend. Hingegen kann man auf eine Glasbruchversicherung verzichten. Eine kaputte Glasvitrine ist finanziell vertretbar.

Dokumentieren Sie alle versicherten Gegenstände. Von den Möbeln bis zu den Hauswänden. Die Versicherungen verlangen im Schadensfall Fotos und Dokumente. Hier sind Sie es, der beweisen muss, dass Sie Anspruch auf Zahlung haben. Möchten Sie einen Dachschaden bezahlt bekommen, verlangen Versicherungen oft Unterlagen darüber, ob das Dach regelmässig von einem Dachdecker geprüft wurde. Dasselbe gilt für Schäden durch Baumsturz. Hier müssen Sie nachweisen, dass Sie den Baum so gepflegt haben, dass er gesund war.

Geht es im Versicherungsfall um psychische Krankheiten, akzeptieren Versicherungen in der Regel nur Zeugnisse von Fachärzten für Psychiatrie. Darüber hinaus verlangen die Gesellschaften noch eine Bestätigung vom Arbeitgeber.

Bei einem KFZ-Versicherungsfall lohnt es sich, im Streitfall einen Verkehrsrechtsanwalt zu kontaktieren. Und auch bei allen anderen Versicherungsfällen gilt: immer einen Experten beauftragen.

Richten Sie Ihren Beschwerdebrief im Versicherungsfall immer direkt an die Geschäftsleitung. Achten Sie dabei auf eine gute Formulierung ohne Rechtschreibefehler. Damit bewegen Sie sich auf gleicher Augenhöhe.

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