Finanzen

Wie Sie eine Zwangsversteigerung verhindern können

Für Immobilieneigentümer ist eine Zwangsversteigerung oft eine grosse Katastrophe. Die Wohnung oder das Haus werden zu einer Versteigerung ausgeschrieben und dann nicht selten zu einem Preis veräussert, der nicht einmal die ausstehende Darlehenssumme abdeckt. Wann die Gefahr einer Zwangsversteigerung droht und was man dagegen tun kann.

Zwangsversteigerung verhindern
Zwangsversteigerung verhindern © AndreyPopov / iStock / Getty Images Plus

Unzählige Internetportale locken Hauskäufer mit günstigen Immobilien aus einer Zwangsversteigerung. Für Kaufsuchende ist dies tatsächlich eine Gelegenheit an Schnäppchen heranzukommen, für die Betroffenen eine ziemlich missliche Lage. Denn wer gibt schon gerne unfreiwillig seine Immobilie her.

Eine Zwangsversteigerung kommt natürlich nicht von heute auf morgen zu Stande, sie hat eine Vorgeschichte. Wer eine Immobilie mit Hilfe eines Bankkredits finanziert, muss monatliche Raten leisten. Ist dies aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr möglich, wird die Bank den Schuldner anmahnen, die ausstehenden Raten zu begleichen. Wenn das nicht fruchtet, hat der Kreditgeber das Recht die komplette Forderung als sofort fällig zu stellen und den Kredit zu kündigen.

Kreditkündigung und Androhung einer Zwangsversteigerung

Für den Schuldner bedeutet dies, er muss den kompletten Kreditbetrag unverzüglich zahlen. Da die meisten Banken bei Genehmigung eines Hypothekendarlehens eine Zweckerklärung unterschreiben lassen, haben sie die Möglichkeit das Einkommen einzuziehen und das gesamte Vermögen des Schuldners zur Begleichung der Forderungen zu verlangen. Dazu zählt auch die Zwangsversteigerung von Immobilien.

Bei drohender Zwangsversteigerung schnell handeln

Für die Betroffenen ist das meist eine ausweglose Situation, denn die finanzielle Schräglage ermöglicht es fast nie, kurzfristig eine solch hohe Summe an Geld zu besorgen. Eine drohende Zwangsversteigerung sollte deshalb keinesfalls passiv angegangen werden. Am besten ist es, schon bei drohender Zahlungsunfähigkeit das Gespräch mit der Bank zu suchen. Eine Schuldenberatung kann Sie hierbei aktiv unterstützen und beim Gespräch mit der Bank zur Seite stehen.

Gespräch mit Bank kann Zwangsversteigerung abwenden

Selbst wenn die Kreditkündigung bereits mitgeteilt wurde und die Zwangsversteigerung droht, heisst es handeln. Schwierig wird es, wenn der Termin der Zwangsversteigerung bereits festgelegt wurde. Deshalb nicht zögern, sondern in die Offensive gehen. Ein Gespräch mit der Bank suchen, die finanzielle Situation darlegen und erklären wie es zu dem finanziellen Engpass gekommen ist. Machen Sie eine Aufstellung der Einnahmen und Ausgaben.

Überzeugen Sie die Bank, dass es Ihnen gelingen wird die ausstehenden Schulden in einem realistischen Zeitrahmen zu tilgen. Wichtig: Machen Sie konkrete Lösungsvorschläge und nennen Sie Argumente, die deutlich machen, was Sie tun, damit sich Ihre finanzielle Situation verbessert. Dazu zählen Einsparmöglichkeiten, zusätzliche Einnahmen, beispielsweise durch Nebenjobs oder ausstehende Gehaltserhöhungen. Banken sind natürlich daran interessiert, ein Hypothekendarlehen fortzuführen. Ansonsten gehen sie das Risiko ein, dass die Immobilie unter Wert versteigert wird und sie nur einen Teil der Kreditsumme zurückerhalten, wenn der Kunde weiterhin zahlungsunfähig bleibt.

Zeitspanne bis zur Zwangsvollstreckung unterschiedlich lang

Eine Zwangsversteigerung kann jeder Gläubiger veranlassen, der im Grundbuch eingetragen ist und das selbst schon bei einer Forderung von CHF 100.-, da es keine gesetzliche Grenze gibt. Auch die Zeitspanne von Bekanntgabe der Zwangsversteigerung bis zum tatsächlichen Termin kann variieren zwischen wenigen Wochen und mehreren Monaten.

InfoboxZwangsversteigerung droht – wo finde ich Hilfe?

Eine drohende Zwangsversteigerung stellt für die Betroffene eine grosse nervliche Belastung dar. Teils ist es schwierig die richtigen Entscheidungen zu treffen und angemessen zu handeln. Die Hilfe externer Berater kann deshalb wichtig sind.

Hilfe finden Sie unter anderem bei caritas-schuldenberatung.ch und schulden.ch.

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