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Bausparen: Wann und für wen sich ein Bausparvertrag lohnt

Viele träumen davon, sich irgendwann einmal eine Immobilie zuzulegen. Für die Realisierung des ganz eigenen Wohntraums kann es, gerade in jungen Jahren, sinnvoll sein, einen Bausparvertrag oder Ähnliches abzuschliessen. Doch nicht für jeden ist Bausparen der beste Weg zum Eigenheim.

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Symbolbild © MicroStockHub / iStock / Getty Images Plus

Bausparen besteht meist aus mehreren Phasen

Wer Bausparen möchte, kann das unter anderem mit einem Bausparvertrag. Dieser besteht aus drei Elementen. Laut diehypothek.ch kommt dabei zuerst die Sparphase in der man, meist über viele Jahre hinweg, etwa 40 bis 50 Prozent der insgesamt vereinbarten Bausparsumme in monatlichen Raten einbezahlt.

Anschliessend beginnt die Zuteilungsphase. Sind die Voraussetzungen der ersten Phase erfüllt, kann währenddessen die zuständige Bausparkasse das im Bausparvertrag vereinbarte Darlehen zuteilen. Ein genauer Zeitpunkt für die Zuteilung des Baudarlehens wird in der Regel jedoch nicht festgesetzt, da dieser auch abhängig von den finanziellen Möglichkeiten der Bausparkasse sind. Es können hier also Wartezeiten für den Bausparer entstehen.

In der abschliessenden Darlehensphase wird das Darlehen ausgezahlt. Es kann nun der Bau des Eigenheims beginnen und das Baudarlehen in Raten zurück gezahlt werden. Alternativ wird nur das einbezahlte, verzinste Guthaben aus der Sparphase ausbezahlt.

Nachteil dabei, einen Bausparvertrag zum Bausparen zu nutzen ist, dass das in der ersten Phase angesparte Geld nur recht niedrig verzinst wird, nämlich mit etwa zwei bis drei Prozent. Der Vorteil dieser Art des Bausparens ist, dass das Baudarlehen später in der Rückzahlungsphase meist relativ günstig ist.

Bauspardarlehen ist nur für bestimmte Zwecke einsetzbar

Wird im Anschluss an das Bausparen ein Bauspardarlehen aufgenommen, ist dieses zweckgebunden, kann also nicht für die Finanzierung eines beliebigen Vorhabens genutzt werden.

Der Bausparvertrag ist nur gültig, wenn mit dem Geld wohnwirtschaftliche Massnahmen umgesetzt werden. Dazu zählen unter anderem der Hausbau und der Hauskauf, sowie der Erwerb von Stockwerkeigentum, ein Umbau oder Anbau, die Erweiterung sowie Finanzierung von Bauland, die Ablösung von Hypotheken, aber auch die Auszahlung von Miterben.

Wann lohnt sich das Bausparen?

Inwieweit sich Bausparen lohnt, ist eine Frage der individuellen Situation und zusätzlich abhängig von der Zinslage. In einer Niedrigzinsphase, wie der aktuellen, sind die Zinsen für eine Immobilienfinanzierung über eine Bank so niedrig, dass ein Bauspardarlehen kaum rentabel ist. Zudem sind die Zinsen für die Bausparsumme momentan nicht besonders attraktiv.

Hinzu kommt das Risiko der fristgerechten Zuteilung. Der Bausparer hat hierauf keinen direkten Einfluss. Wenn mit dem Baudarlehen fest gerechnet und es als ein Element der Baufinanzierung eingeplant wurde, muss unter Umständen die Wartezeit mit einer Zwischenfinanzierung überbrückt werden.

In anderen Ländern Europas lohnt sich Bausparen noch eher, weil es durch staatliche Prämie gefördert. Ziel ist es dort, möglichst vielen Bürgern die Chance zur Finanzierung eines Eigenheims zu geben. In der Schweiz gibt für das Bausparen jedoch kein vergleichbares Modell. Die Volksinitiative des Hauseigentümerverbands Schweiz «Eigene vier Wände dank Bausparen» konnte am 17. Juni 2012 keine Mehrheit finden und wurde somit abgelehnt.

Bausparen sollte deshalb nur als Teil einer Immobilienfinanzierung genutzt werden. Man verpflichtet sich zu einer regelmässigen Zahlung der Sparraten, was den Vorteil hat, dass man sich selbst zum kontinuierlichen Sparen zwingt. Die Guthabenssumme sollte jedoch beim Bausparen möglichst niedrig sein, da die Zinsen nicht lukrativ sind. Zwar wird das Darlehen beim Bausparen zu einem Festzins garantiert, jedoch ist dies auch bei einer Festzinshypothek der Bank möglich.

Bausparvertrag kündigen: Das ist zu beachten

Sobald der Bausparvertrag zuteilungsreif ist, kann ohne Verluste gekündigt werden. Der Bausparer erhält die eingezahlte Sparsumme plus der Zinsen zurück und verzichtet auf die Inanspruchnahme des Baudarlehens. Trotzdem sollten Sie genau die Bedingungen im Vertrag lesen, um sich vor Gebühren und Abzügen zu sichern. Hier lohnt auch vor dem Abschluss ein Vergleich von Bausparverträgen.

Bei einer Kündigung während der Sparphase besteht meist eine Sperrfrist. Details dazu finden Sie im Vertrag. Die Zinsen werden dann nicht ausgezahlt und eine Vorfälligkeitsentschädigung erhoben. Wird die Kündigung in der Rückzahlungsphase vollzogen, fallen meist keine Zusatzkosten an. Weitere Infos und eine Musterkündigung eines Bausparvertrags finden Sie unter conviva-plus.ch.

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